Für die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2010 hat eine unabhängige Jury fünf der elf Produkte, die seit der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 auf abgespeist.de vorgestellt wurden, nominiert. Die Jury besteht aus Frank-Markus Barwasser (Kabarettist und Filmemacher, alias Erwin Pelzig), Ullrich Fichtner (Spiegel-Korrespondent und Autor), Astrid Frohloff (Fernsehjournalistin), Andreas Hoppe (Schauspieler, Tatort-Kommissar und Buchautor) und Tobias Schlegl (NDR-„Extra 3“-Moderator). Vom 22. März bis zum 22. April 2010 können Verbraucher nun auf darüber abstimmen, welches Unternehmen die unrühmliche Trophäe erhält.
Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 35.000 Verbraucher an der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 beteiligt. Klarer „Sieger“ mit 47 Prozent der Stimmen wurde der Trinkjoghurt Actimel. In der Werbung suggeriert Hersteller Danone, Actimel sei ein richtiges Gesundheitswunder. Doch der Schein trügt, „Actimel“ schützt keineswegs vor Erkältungen. Es wirkt ungefähr so „aktivierend“ auf das Immunsystem wie jeder Naturjoghurt auch. Ist dafür aber vier Mal so teuer und doppelt so zuckrig. Danone weigerte sich, den „Goldenen Windbeutel“ anzunehmen, als foodwatch-Aktivisten ihn in der Danone-Zentrale bei München übergeben wollten.
Die fünf nominierten Produkte
- Beo Heimat Apfel & Birne von Carlsberg: „Beo Heimat Apfel & Birne“ von Carlsberg: Eine Bio-Limonade, in der gerade einmal 5,5 Prozent Bio sind: Zucker und Gerstenmalzextrakt. Apfel- und Birnensaft sind gar nicht drin, für den Geschmack sorgen Aromen.
- Bertolli Gegrilltes Gemüse von Unilever: Die Pastasauce wird mit dem Werbehinweis „verbesserte Rezeptur“ beworben – dabei hat sich die Rezeptur gegenüber der alten sogar verschlechtert. Neu im Produkt sind nämlich Aroma, Geschmacksverstärker und der Zusatzstoff E330 (Citronensäure).
- Der Gelbe Zitrone Physalis von Pfanner: Große Bilder von Physalis auf der Packung, aber keine Spur von der „süßen Frucht der Verführung“ darin. Physalis ist nicht einmal in Spuren enthalten, stattdessen Aroma und umgerechnet 47 Stück Würfelzucker im Zwei-Liter-Karton.
- Duett Champignon Creme-Suppe von Escoffier: Starkoch Alfons Schuhbeck bewirbt das Produkt wie Feinschmeckerware. Dabei ist es voller Zusatzstoffe und nur so gut wie jede andere Tütensuppe – aber viel teurer und in Dosen. In einer Dose befindet sich das Pulver, in der zweiten wird das Wasser zum Anrühren gleich mitgeliefert.
- Monte Drink von Zott: Eine Zuckerbombe, beworben als gesunde „Zwischenmahlzeit“. Umgerechnet 8 Stück Würfelzucker stecken in einem Fläschchen Monte – mehr als in der gleichen Menge Cola.
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